Im täglichen Sprachgebrauch von Agenturen und Freiberuflern ist „photoshoppen“ so etabliert, dass es fast eine Aufnahme in den Duden rechtfertigt. Adobes Software hat die digitale Grafikbearbeitung geprägt wie keine andere Lösung – Grund genug „Happy Birthday“ zu sagen.
Obwohl Photoshop nicht das erste Grafikprogramm war, zählt es zu den Pionieren. Das Programm gehörte nicht immer zu Adobe. Thomas Knoll war 1987 Doktorand an der University Michigan und entwickelte die erste Version der Software für den Eigengebrauch, damals noch unter dem Namen „Display“. Sie sollte ihm helfen verschiedene Graustufen voneinander zu unterscheiden. Knolls Bruder arbeitete derweil bei Industrial Light & Magic von „Star Wars“-Schöpfer George Lucas. Dieser sah das Tool als Ausgangspunkt für weitere Funktionen an und entwickelten zusammen weitere Module wie Filter und Einstellungen zur Farbsättigung.
1988 befand man ein fertiges Produkt geschaffen zu haben und stellte sich, zunächst erfolglos, verschiedenen IT-Firmen vor. Später im Jahr einigte man sich mit Adobe per Handschlag. Vertraglich wurde man sich im Frühjahr 1989 einig, Es sollte jedoch noch bis 1990 dauern, bis „Photoshop 1.0“ das Licht der Welt erblickte.
Die Reihe wurde fortan zum Synonym für Bildbearbeitung und drängte Konkurrenten wie Corel Draw in die zweite Reihe. Photoshop ist heute Teil des Programmpakets Creative Cloud und nur noch im Abo-Modell erhältlich. Die verschiedenen Varianten werden weltweit von etwa 10 Millionen Benutzern verwendet.
Seine Doktorarbeit hat Thomas Knoll übrigens nie fertiggeschrieben, dafür lebt er heute noch hervorragend von dem Verkauf der Software an Adobe, die er und sein Bruder zunächst nur an das Unternehmen lizensierten.