Internetwoche Köln
Bericht

5. Internetwoche in Köln: Warum Unternehmen bloggen sollten

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Unter dem Motto „Ich bin das Internet“ findet derzeit die 5. Internetwoche in Köln statt, welche vom Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jörgen Roters veranstaltet wird.

Wir waren beim Vortrag „Warum sollten Unternehmen bloggen?“ zugegen und lauschten den Referenten Sabine Haas, Rouven Kasten, Christian Solmecke und Kristine Honig-Bock, welche das Thema aus ihrem jeweiligen Fachgebiet beleuchteten.

Warum also bloggen?

Den Anfang machte Social-Media-Berater Rouven Kasten, der den Anwesenden erst einmal das Format „Blog“ näherbrachte. Anschließend wurden die zahlreichen Vorbehalte von Unternehmern gegenüber dem Format zur Sprache gebracht. So geben diese gerne an weder Zeit, noch Themen, Autoren oder Strategien für diesen Aspekt des Content Marketings zu haben. Dabei verpassten sie jedoch die zahlreichen Vorteile wie die Generierung einer Reputation als Experte, Neukundengewinnung oder einen fruchtbaren Dialog. Referentin Kristine Honig-Bock ging anschließend auf die verschiedenen Möglichkeiten und Strategien des Hostings eines Blogs ein.

Und warum man es vielleicht besser sein lassen sollte…

Als Rechtsanwalt hatte Christian Solmecke die undankbare Aufgabe die zahlreichen Risiken und Stolperfallen des Bloggens zu thematisieren. Dank seiner charismatischen und offenherzigen Art umschiffte er jedoch gekonnt die Gefahr als Spaßbremse der Veranstaltung zu enden. Im Gegenteil sorgte vor allem das Beispiel seiner bloggenden Nichte für Gelächter. So sprach Solmecke davon, dass seine offensichtlich jugendliche Familienangehörige einen enorm wertvollen Blog betreibe. Dieser sei genau genommen ganze 15.000 € wert. Leider jedoch nur aus Sicht eines Abmahnanwalts. Denn die Nichte mache einige typische Fehler, die leicht teuer werden könnten. So tummle sich allerlei Fremdcontent wie Bilder, Zitate und Videos auf deren Seite. Was hier geht und was nicht besprach er im Folgenden. So erlösche das Urheberrecht eines Autoren erst 70 Jahre nach dessen Tod und könne erst dann frei verwendet werden. Und Videos seien noch lange nicht unproblematisch, nur weil Youtube eine Einbettungsfunktion anbiete. Auch zum Thema Impressum und Social Media hatte der selbst bloggende Anwalt zahlreiche wissenswerte Informationen im Gepäck. Das Impressum müsse auch auf Seiten wie Xing oder Facebook mit je zwei Klicks erreichbar sein. Problematisch ist dies wohl besonders bei Google+, da man hier keine Möglichkeit habe es auf derartige Weise einzubinden. So gäbe es im Prinzip nur den augenzwinkernden, aber nicht minder ernsthaften Workaround jeden Morgen das Impressum neu als Statusmeldung zu posten, um einen solchen Account wirklich rechtssicher zu betreiben.

Content is king

Eine zugegebenermaßen ausgetrampelte, aber immer noch wahre Phrase. Die Geschäftsführerin der result GmbH und Diplom-Psychologin Sabine Haas sprach im Anschluss über den Kern des Bloggens – Inhalte. Über was für wen warum schreiben? Woher Themen beziehen? Welche Geschichten in den Mittelpunkt stellen? Frau Haas ermunterte die Zuhörer zu Profil und Meinung in ihren Beiträgen. Dies rege die Leser an und fördere Kommunikation. Darüber hinaus gab es nützliche Tipps den Content-Plan in Zeiten der Durststrecken sinnvoll zu befüllen. Top-Listen und kompakte Tipps sind schnell zu erstellen, einfach zu lesen und beliebt. Interviewreihen, die Hinzunahme von Gastautoren oder die Teilnahme an Blogparaden eigenen sich indessen gut um Inhalte zu streuen und die Leserschaft zu erweitern. Generell sei Vernetzung der wichtigste Aspekt und dafür benötige man Geduld, da das Bloggen in seiner Natur dem schnellen und drängenden Aspekt wirtschaftlich orientierten Handels entgegenstehe. Dafür werde man am Ende mit Nachhaltigkeit belohnt.

Grande Finale

Abgerundet wurde die vierstündige Veranstaltung durch einen Dialog zwischen Publikum und allen vier Referenten. Den zaghaften Nachfragen zufolge schienen die Vorträge alles Wesentliche für die Gäste abgedeckt zu haben. Speziell für Anfänger und Unentschlossene waren die Vorträge tatsächlich sehr hilfreich. Wir haben uns vor allem über die zahlreichen rechtlichen Tipps von Herrn Solmecke gefreut, die letztlich nur einen kleinen Auszug aus seiner 600 Seiten starken Fachpublikation zum Thema darstellten. Speziell in diesem Bereich hat man scheinbar nie ausgelernt. Die weiteren Veranstaltungen der Internetwoche können Sie dem Programm auf www.internetwoche.koeln.de entnehmen.