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Tumblr startet durch – was Sie über den Aufsteiger wissen müssen

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Die Diversifizierung der Zielgruppe über die verschiedenen Kanäle macht Marketing-Professionals und PR-Agenturen derzeit das Leben schwer. Speziell das Nutzungsverhalten der jungen Zielgruppe ist deutlich unberechenbarer geworden als noch vor wenigen Jahren.

Viele Fachleute beschäftigen sich immer noch mit der Frage warum die Menschen Facebook verlassen. Interessanter ist aber vielmehr wohin es die Abtrünnigen zieht. Sieht man sich die Nutzungszahlen und das Wachstum alternativer Dienste an, dann sieht es Bild-lastige Plattformen wie Pinterest oder Instagram, die das höchste Wachstum verzeichnen.

Schnelles Wachstum

Eine Plattform jedoch geht im Moment wirklich steil – Tumblr. Der Mikroblogging-Dienst ist speziell in der Zielgruppe der bis zu 24jährigen enorm beliebt. Um satte 120% sind die Nutzerzahlen in den letzten sechs Monaten gestiegen. Facebook kommt auf ein vergleichsweise geringes Wachstum von 6%. Dazu kommt, dass die Nutzer weniger interagieren. In Großbritannien ist die Aktivität um rund 20% gesunken.

Die Anziehungskraft der Bilder

Doch was genau macht Tumblr so attraktiv? Da wäre aus Sicht der jungen Menschen natürlich erst mal die Abgrenzung hin zur eigenen Peer-Group zu nennen. Dies beinhaltet auch eine größere empfundene Freiheit in der Auswahl der geteilten Inhalte. In einem Umfeld wie Facebook, das auch Familie und Berufsleben einschließt, ist die Hemmschwelle Partybilder zu teilen bspw. größer, als in einem als isolierten Raum wahrgenommenen Umfeld. Die Privatisierungsoptionen von Facebook schaffen dahingehend zwar Abhilfe, erfordern aber auch eine hohe Achtsamkeit in der Anwendung. Das beliebteste Format auf Tumblr ist der Foto-Blog. Grundsätzlich kann auch Text, Audio und Video geteilt werden. Bilder liegen in der Gunst der Nutzer jedoch weit vorne. Mit nur einem Klick können Inhalte anderer geteilt werden. Viele Nutzer verstehen sich ausschließlich als Kuratoren, deren Blog ein Querschnitt der von ihnen geteilten Inhalte darstellt. Tumblr kann anonym genutzt werden und toleriert erotische Inhalte, welche einen großen Teil des Traffics generieren.

Tumblr als Marketing-Tool

Aus dieser Erkenntnis heraus, leitet sich auch schon die Hauptaufgabe des Marketings bei Tumblr heraus:

1. Interessante, kreative Bilder kreieren und kuratieren. Nicht irgendwelche Bilder, sondern solche, die sich exakt und detailverliebt auf die gewählte Nische beschränken. Wenn ein Tumblr-Nutzer nicht in der ersten Sekunde sieht, worum es bei Ihnen geht, folgt er einfach dem nächsten Blog.

2. Webseite verlinken –  um den Follower aus diesem eng gesteckten Radius weiterzuleiten, ist es vorteilhaft und hier auch üblich, auf die eigene Webseite hinzuweisen. Und zwar bei jedem geposteten Inhalt.

3. Interagieren – One-To-Many ist keine praktikable Social Media Philosophie. Schenken Sie anderen Nutzern Ihre Zeit und Beachtung. Nicht nur denen, die auf sie reagieren, teilen sie auch Bilder und Beiträge anderer.

4. Videos sollten sie gelegentlich posten, oberhalb einer Länge von einer Minute ist die Klickrate jedoch 40% niedriger. Beschränken Sie sich deshalb auf kurze, leicht zugängliche Inhalte.

5. Der beliebte Hashtag ist auch in der Tumblr-Welt wiederzufinden. Taggen Sie Ihre Postings um besser gefunden zu werden.

Das Wichtigste: Erwarten Sie bei all den Bemühungen keinen durchschlagenden Erfolg. Die eine Buzz-Plattform gibt es nicht mehr, wenn es sie denn je gab. Viel mehr ist das gesamte Social Media Marketing ein ineinander greifender Mix aus Maßnahmen, die im besten Falle so harmonieren, dass sie Umsatz und Markenwert positiv beeinflussen. Setzen Sie sich realistische Ziele, lernen Sie die Grenzen und Möglichkeiten der Plattformen kennen und komponieren Sie Ihre Web-Präsenz individuell und maßgeschneidert auf Ihre Marke und Zielgruppe.